Kirchspiel Heimtal

Kirchspiel Heimthal / Staraja Buda (gegr. 1869)

Der Zustrom der Deutschen aus Polen und Preußen in das östliche Wolhynien während der 60er Jahre führte zur zweiten Teilung des Kirchspieles Shitomir im Jahr 1869. Bereits 1864 zog Heinrich WASEM, der eine besondere Rolle beim Aufbau des Kirchspiels Roshischtsche gespielt hat, als Vikar nach Heimthal, mit dem Ziel, dort ein neues Kirchspiel zu gründen. Das Kirchspiel lag in den Kreisen Shitomir und Nowograd-Wolynsk und hatte im Jahr 1869 etwa 6.000 Gemeindeglieder in 20 Gemeinden. Eine steinerne Kirche mit dem Namen "Jesus-Kirche" wurde am 20. August 1878 eingeweiht. In der Folge wurde für das baufällig gewordene Pastorat ein steinernes Gebäude erbaut. In Heimthal hat zu Anfang ein häufiger Predigerwechsel stattgefunden. Eine Zeit ruhiger Entwicklung trat erst mit dem Amtsantritt des Pastors Julius JOHANNSEN im Jahr 1886 ein. Die Notwendigkeit zur Ausbildung der Lehrer / Kantoren führte im Jahr 1897 zur Gründung einer Schule für Küsterklassen. Diese Schule wurde 1904 anerkannt und bekam im Jahre 1908 ihr eigenes Gebäude. Sie betreute die Provinzen von Wolhynien, Podolien, Kiew und Tschernigow.

Um 1896 war die Zahl der Gemeindeglieder auf ca. 20.000 in etwa 100 Kolonien angestiegen. Dies ergab die Notwendigkeit, ein neues Kirchspiel (bzw. eine "ständige Adjunktur" von Heimthal) mit dem Sitz in Emiltschin im gleichen Jahr zu gründen. 3)

Die Pastoren des Kirchspiels Heimthal

1863 – 1868 Heinrich Martin David WASEM
1870 – 1871 Karl Gottfried TREUFELD
1872 – 1873 Friedrich Ludwig WASEM
1875 – 1877 Hermann Arthur LANG
1880 – 1884 Emil Arthur Gottfried GANZ
1886 – 1914 Julius Hermann JOHANNSON
1918 – 1922 Friedrich RINK
1921 – 1933 Gustav UHLE
1936 – Gerhard PLATH

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Evangelische Gemeinden im Kirchspiel Heimthal

(In der Quelle von 1909 wird in diesem Kirchspiel zwischen Kolonien und Pachtdörfern unterschieden. Bei allen anderen Kirchspielen sind unter der Rubrik "Bestand" als erstes die Eigentümerkolonien aufgezählt, die vermutlich auch im Kirchspiel Heimthal gemeint sind. Daher die gleiche Kennzeichnung mit "*" in der folgenden Auflistung.)

Alexanderdorf (Granidub)+ Jakowka (Pisarowka) Nowo-Alexandrowka (Neu-Krausendorf)
Alexandria+ Janowka I*+ and II*~ Olgenburg (Oljchowka)~
Alexandrowka+(nur eine Kapelle?) Jelissawetpole*~ Ossipowka-Konan (Josephstadt-Konan)
Alt-Krausendorf (Staraja Alexandrowka)+ Josephstadt-Konan (or Kunan)(Ossipowka-Konan)+ Ostronj (Ostroni)
Alt-Viktorowka+ Karolinowka+ Ostrowka*+
Amalien (Amalinowka)* Kirkewitsch* Pawlinowka
Andrejewka Kisselowka (Kiseljawka)* Pulin+
Annapole*+ Kremianka*+ Pulinskaja Huta*+
Antonowka (bei Maidan)+ Kurgany (Kurhany, Grünfeld)* Raditsch*+
Baraschi (Baraschow, Barasze) Kutusowka (Kutazowka)*+ Rogowka*+
Beresowka (Rohrbach)*+ Liski*+ Rudokop*+
Beresowo-Hat*+ Ludwikowka* Sabarski-Schljach*
Bogoschewka Lugowaja (Wiesental) Schadura*+
Emiliewka Maidan (Majdan)+ Sinimoch
Helenow+ (bei Zapust) Marianowka Sinjawka
Helenowka-Sokul+ Marianowka(*+?) (near Wolodarsk) Skolobow*
Evental (Jewgeniewka)* Maximowka (Maksimowka)+ Solodyri*+
Fedorowka*+ Michalindorf (Michailowka) Sorotschin*
Friedental-Dombrowo (Friedenstal, Mirnaja Dombrowo, Szczyrczyn)*+ Mikulinez* Staraja Alexandrowka (Alt-Krausendorf)
Gnadental (Bobritzkaja Buda, Bobeszkaja Buda)*+ Mirnaja Dombrowo (Friedental-Dombrowo)* Stebnize*
Gonorin (Honorin)+ Mlynok (Mlynek)*+ Ussitschno*
Granidub (Alexanderdorf) Nedbajewka*+ Viktorinka
Grünfeld (Kurgany, Kurhany)*+ Neu-Grüntal (Nowo-Selenj) Werendorf (Alexandrowka)*+
Grüntal (Jaswinka, Zaswiska)*+ Neu-Krausendorf (Nowo-Alexandrowka) Wiesental (Lugowaja)+
Gruschek* Neu-Viktorowka+ Wischnjakowka*+
Heimtal (Staraja Buda)*+ Neudorf-Tomar (Bratschki-Romara)*~ Wjasowez*
Honorin (Gonorin)+ Neumanowka*+ Wozlawpole-Widerno (Waclawpol and Wederna)*
Hotisch Nowin (Nowiny)*+ Wulka+
Wyrub (Wyruby)*+

Zeichenerklärung

" * " Kennzeichnung für Eigentümerkolonien
" + " bezeichnet eine Ortschaft mit einer Schule (und einem darin genutzten Betsaal)
" ~ " steht für eine Ortschaft mit eigener Kapelle


Quellen:

PINGOUD, G.: "Die evangelisch-lutherischen Gemeinden in Rußland", herausgegeben von der Unterstützungs-Kasse für Evangelisch-Lutherische Gemeinden in Rußland; Band 1: "Der St. Petersburgische und der Moskowische Konsistorialbezirk", St. Petersburg, 1909

3) ebenda, Seiten 218 – 223

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