[Ger-Poland-Volhynia] Sonderzug XXVII - Flying EWZ Commissions
Frank Stewner
dr.stewner at t-online.de
Thu Dec 5 14:22:40 PST 2013
Hi,
I entered Kommission XXVII with Google and found an entry in the Odessa
library.
I searched for Sonderzug and found a decription of the EWZ Flying
Commissions
There were trains used for the EWZ registration of the Resettler from
East-Europe.
I do not think that the trains were running on a fixed schedule from one
town to another.
There were at the end 9 of these flying commissions, see the german text
nearly at the end.
Frank Stewner
Here comes the combined text:
1.
Library Holdings of AHSGR, 1995
Published by the Odessa Digital Library - 12 May 1995
http://www.odessa3.org
Einwandererzentralstelle, kommission XXVII, Sonderzug, 1944
(Documents regarding the reception of German Repatriates
from Russia in 1944)
2.
Der Sonderzug der EWZ
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Eine Kommission besonderer Art innerhalb der Einwandererzentralstelle (EWZ)
war die sogenannte "Fliegende Kommission" mit dem "EWZ-Sonderzug" (27. April
1941 - 31. Mai 1942), der aus 15 - besonders zur Erfassung der Umsiedler
eingerichteten D-Zugwaggons bestand.
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Die "Fliegende Kommission"
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Nicht alle Umsiedler und Deutschstämmigen konnten an einer fest installierte
Dienststelle herangeführt werden, das ein großes Problem für den zeitlich
beschränkten Ablauf der Durchschleusung darstellte.
Die Umsiedler und die Deutschstämmigen waren auf hunderte von Lager in
nahezu allen Teilen des Altreichs, der Ostmark, des Sudetengaues und des
Generalgouvernement verteilt. Um mit Effizienz arbeiten zu können, blieb der
Einwandererzentralstelle (EWZ) also nichts weiter übrig als diesen
Personenkreis durch sogenannte "Fliegende Kommissionen" zu erfassen, die in
sich alle Dienststellen der EWZ enthielt und eine Stärke von 30 bis 50
Mitarbeiter umfassten.
Da der überwiegende Teil der Lager abseits der Bahnstrecken lag mussten
diese "Fliegenden Kommissionen" motorisiert, d.h. mit Bussen, LKW, PKW
ausgerüstet werden. Ferner war die EWZ im Besitz eines "Büro-Sonderzuges",
der völlig nach den verwaltungsorganisatorischen Bedürfnissen dieser
Dienststelle gebaut und ausgestattet wurde. Er enthielt 14 Wagons und
"durchschleuste" die Lager, in der Nähe der Bahnstrecken.
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Der Bau des Reichsbahnsonderzuges
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Wie kam die EWZ zu diesem "Büro-Sonderzug" ?
Aufgrund der recht komplizierten Arbeitsweise der "Fliegenden Kommission",
kam es zu einer Prüfung dieser Arbeitsstelle. Das mangelhafte
Prüfungsergebnis veranlaßte den Chef der Sicherheitspolizei und des SD,
SS-Gruppenführer Heydrich dazu, dem RF-SS die Beschaffung eines
Reichsbahnzuges als fahrbare Dienststelle für die EWZ (EWZ-Sonderzug)
vorzuschlagen.
Der RF-SS genehmigte den Bau eines EWZ-Reichsbahnsonderzuges, der in allen
Teilen den Bedürfnissen für die Tätigkeit der EWZ entsprechen sollte. Nach
Aus- und Überarbeitung der Pläne durch das Reichsbahnzentralamt Berlin und
Bereitstellung der erforderlichen Waggons, überwiegend veralteter
französischer Lazarettwagen, einiger deutscher D-Zugwagen und eines
polnischen Barwagens, wurde die Durchführung der Umbauarbeiten vom
Reichsbahnausbesserungswerk Potsdam sofort in Angriff genommen und in einem
Zeitraum von ca. 5 Monaten fertiggestellt.
Bei der Planung des Sonderzuges war davonauszugehen, dass einerseits eine
Arbeitsstelle für eine große Kommission der EWZ einzurichten war und
andererseits den Umsiedlern beim Betreten der ersten Behörde im Deutschen
Reich - die "Fliegende Kommission", einen "entsprechenden Eindruck" zu
verschaffen. Außerdem mußte eine Zusammenfassung derjenigen Dienststellen
-die rein dem Publikumsverkehr dienten auf engstem Raum, sowie eine Trennung
von den Bearbeitungsräumen und den Technischen erfolgen.
Alle Arbeits- und Durchschleusungsräume wurden in einfacher Art, gleichmäßig
ausgestattet. Eine stilistische Steigerung der optischen Gestaltung gab es
für den letzten Durchschleusungsraum, da hier die Aushändigung der
Einbürgerungsurkunden als feierlicher Akt, in würdiger Umgebung erfolgen
sollte. Die Wände wurden daher mit eingelgtem Holz verkleidet und mit dem
Hoheitszeichen verziert.
_____
Die organisatorische Aufteilung des Sonderzuges
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Der (Sonder)zug bestand - wie bereits zuvor erwähnt aus 15 Wagen, von denen
8 zur eigentlichen Durchschleusung und 4 zur technischen Bearbeitung
(Kraftanlage, Lichtbildentwicklung u.s.w.) dienten. In den restlichen 3
Wagen befanden sich Bearbeitungsräume. Die Wagen 1 bis 3 des Sonderzuges
enthielten Bearbeitungs- und Personalaufenthaltsräume. Im Wagen 1 waren
zudem die Dieselmotoren für die Licht- und Kraftstromversorgung.
Im Wagen 4 betraten die Umsiedler die Meldestelle, in der die Personalien
auf den Formblättern und Karteikarten eingetragen wurden. Diese wurden in
einem braunen Umschlag an die folgenden Dienststellen weitergeleitet. Im
Wagen 5 erfolgte die Aufnahme des für den Ausweis erforderlichen Lichtbildes
und die Röntgenuntersuchungen im Reihenbildverfahren, die von jedem
Umsiedler erstellt wurden.
Im Wagen 6 wurde von 4 Führsorgerinnen in Einzelräumen das Gesundheitsbild
jeder Familie aufgenommen und auf Karteikarten eingetragen
(Gesundheits-Karte) sowie eine Blutprobe entnommen. In den Wagons 7 und 8
befanden sich Untersuchungsräume mit Auskleidekabinen. Die gesundheitliche
und erbbiologische Untersuchung erfolgte hier durch 8 Ärzte. In der
Staatsangehörigkeitsstelle des Wagens Nr.9 wurde der Einbürgerungsantrag
entgegengenommen und nach Prüfung aller erarbeiteten Unterlagen auch dort
entschieden. Die Erfassung der Berufsausbildung und Kenntnisse der Umsiedler
erfolgte im 10. Wagen des Zuges.
Im Wagen Nr. 11 befand sich zunächst die Prüfstelle, die das bisherige
Arbeitsergebnis prüfte und die Ansiedlungsbegiete, entsprechend den Vorgaben
festlegte. Gleichzeitig liefen hier die Umsiedlerausweise und die
Einbürgerungsurkunden zur Prüfung ein. In dem anschließenden Raum erfolgte
die Ausgabe der Ausweise und Urkunden an die Umsiedler, die danach den
Sonderzug als deutsche Staatsaneghörige verlassen konnten.
Büroräume der Verwaltung, der Statitistischen Abteilung und die Berufskartei
befanden sich im Wagen Nr. 12. Hier wurde sofort eine Vervielfältigung der
EWZ-Karte zur Weitergabe an die Einsatzstäbe vorgenommen. Unter Mitarbeit
der Reichskriminalpolizei erfolgte im Spezialwagen Nr. 13 die Entwicklung
und die Kopierung der Lichtbilder. Diese Dienststelle mußte am Tag bis zu
800 Aufnahmen entwickeln und etwa 1.500 bis 2.000 Kopien herstellen. Den
Schluß bildete ein Gepäckwagen zur Aufnahme des Aktenmaterials (Registratur)
und des zur Film- und Bildentwicklung benötigten Wassers, der im Winter
zusätzlich beheizt wurde.
Mit diesem Sonderzug war zunächst die Erfassung von Umsiedlerm aus dem
Südosten vorgesehen. Von etwa 120 SS-Angehörigen, Beamten und Angestellten
wurden auf den Bahnhöfen pro Tag etwa 500 Umsiedler "durchgeschleust". Ende
des Jahres 1944 betrug der Personalbestand 900 Mitarbeiter.
Diese Form bewährte sich in der Praxis durch die Konzentration der
Dienststellen. Zur Zeit der Stillegung der EWZ, Ende Januar 1945 existierten
9 "Fliegende Kommissionen". Das EWZ-Personal wurde zu jener Zeit entlassen
bzw. an andere Dienststellen abgegeben. Als einzige Fachdienststelle zur
Weiterführung dringlicher fachlicher Aufgaben, verblieb in Solnhofen/Franken
ein kleines Büro mit der Besetzung: eines Beamten und acht Angestellten. Zur
Abwicklung der finanziellen Fragen befand sich eine Abwicklungsstelle in Bad
Wörishofen im Allgäu.
© Jörg Fröhlich 2002
www.villwwockweg.de/ahnen/intro.htm Bessarabien Heim ins Reich
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