[Ger-Poland-Volhynia] Hilfe für das Archiv in Shitomir gesucht

Jens Kobusz jens.kobusz at gmx.de
Sat May 10 15:39:22 PDT 2003


Mein Englisch ist leider nicht sehr gut, aber mein Anliegen sehr wichtig.
Deshalb schreibe ich in Deutsch, da ich weiss, dass es viele Leute gibt
(z.B. Jerry Frank), die diese Mail richtig uebersetzen und eventuell auch an
die entsprechenden Stellen weiterleiten koennen.

Mein Bruder war im April im Archiv in Shitomir/Zhitomir. Als "Deutscher" war
er dort nicht besonders gern gesehen: zum einen hat er gegen die dort
ueblichen Verhaltensregeln verstossen (mindestens drei Tage bevor man im
Archiv forschen moechte, muss man sein Anliegen dort vortragen und bekommt
dann Bescheid, ob es gestattet wird oder nicht) und ausserdem wurde ein
Hilfegesuch des Archives an Deutschland abgelehnt. Leider kann ich nicht
sagen, an welche Institution, Vereinigung, Organisation, Ministerium, ... in
Deutschland das Hilfegesuch ging. Aber eine Schande (fuer Deutschland) ist
es allemal...

Daher also mein Anliegen: Gibt es in den Foren Personen, Organisationen
etc., die sich mit dem Direktor des Archives in Verbindung setzen wuerden
und sich zumindest erst einmal ueber Art und Umfang von Hilfeleistungen fuer
das Archiv informieren wuerden? Ich denke, es waere im Interesse aller
Forschenden, wenn wir eine Hilfe fuer das Archiv auf die Beine stellen
koennten.

Uebrigens sind die MitarbeiterInnen im Archiv sehr freundlich und mindestens
eine Mitarbeiterin kann sich auch Englisch verstaendigen.

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Natuerlich moechte ich auch nicht versaeumen, Euch weitere Einzelheiten von
dem Besuch im Archiv mitzuteilen:

- Oeffnungszeiten: Montag-Donnerstag von 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr, am Freitag
von 9:30 Uhr bis 15:00 Uhr, sonn- und feiertags ist geschlossen.
- Aufnahmen mit dem Fotoapparat muessen beim Direktor beantragt und
genehmigt werden (gleiches gilt vermutlich fuer Kopien mit dem Scanner)
- vom Archiv kann man Kopien bekommen, die vermutlich aber nicht im Archiv
selber gemacht werden
- Gebuehren fallen pauschal fuer die Benutzung des Archives an, die, einmal
bezahlt, fuer den Besuch bis zum Jahresende berechtigen. Diese Gebuehr
betraegt 2 Griffen* = ca. 0,36 Euro/US-Dollar (1 Euro = 5,60 Griffen).
*Griffen ist die ukrainische Waehrung
- je auszuleihendes Kirchbuch faellt eine Gebuehr von 1 Griffen = ca. 0,18
Euro/US-Dollar an
- Kirchbuecher liegen im Archiv ab 1899 vor, alle anderen davor (noch
existierenden KB) sollen lt. Aussage der Mitarbeiter in St. Petersburg
liegen. Zu den KB existieren alphabetisch sortierte Namensregister, so dass
man gezielt und schnell nach den entsprechenden KB suchen kann. Die
(Familien-)Namen in den KB sind sowohl in kyrillischer als auch in
lateinischer Schrift eingetragen, alle anderen Angaben sind nur kyrillisch.
Wer also |berhaupt keine Ahnung von kyrillischer Schrift hat, ist mit einer
russischsprechenden Begleitung gut beraten.
- es gibt umfangreiche Zensus-Ordner, die vermutlich bis ins 18. Jahrhundert
zurueck reichen. Darin enthalten sind auf einer Seite Angaben zu (Ehe-)Mann
und Kindern, auf der zweiten Seite die Angaben zur (Ehe-)Frau; ausserdem
sind ausser Name und Vorname auch eingetragen: das Jahr der Erhebung und das
Alter (aber kein Geburtstag und -monat)
- es gibt auch ein Buch, dass die alphabetisch geordnete und in gedruckter
Form vorliegende St.-Pete-Pixel-Datenbank enthaelt
- wer mit einem Notebook das Archiv besucht, findet hier auch Steckdosen

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Weitere Fragen zum Besuch im Archiv, zu Adressen usw. werden wir sehr gerne
beantworten.

In der Hoffnung, dass wir eine Loesung finden, verbleibt

Jens Kobusz
http://www.Kobusz.de
mailto:info at Kobusz.de



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